Projektarbeit : Klangerforschung

Das Pilot-Projekt in Itzehoe ist in erster Linie über den Musikunterricht (Klassenstufe 7) und das Fachcurriculum als auch den Unterricht der Klassenstufen 9/10 „Auseinandersetzung mit Kompositionsmethoden der Moderne“ verankert.

 

Mit einem vierstündigen Workshop am 3. Februar ist das Projekt eröffnet worden. Jetzt folgt die Feldphase mit zahlreichen Exkursionen durch die Stadt. Die Routen sind gemeinsam auf dem Workshop festgelegt worden. Ein wenig irritiert war die Stadt schon, als über mehrere Wochen freitags wie montags junge Wilde immer wieder an allen möglich Ecken und Enden und mit allerlei Aufnahmegedöns die Störstadt "aufmischten". Und was noch nicht klingt, wird zum Klingen gebracht ... Es geht jetzt darum, ganz viel Geräuschvolles für das Projektarchiv einzufangen.

 

Die Akteure stammen aus dem 7. Jahrgang und dem Leistungskurs der 10. Klassenstufe.

Ein weiterer WorkShop Ende April wertet dann den bis dahin erstellten SoundPool mit Klängen aus Itzehoe aus und bereitet inhaltlich die Kompostion einer "Sinfonie der Stadt" für die Postproduktion auf.

In der Woche nach den Osterferien startete das Projekt mit dem 2. WorkShop zur Postproduktion und Verwertung für den 10. Jahrgang in die 2. Halbzeit der "Stadtklänge". Dieser wertet den bis dahin erstellten SoundPool mit Klängen aus Itzehoe aus und bereitet inhaltlich wie4 formal die Kompostion einer "Sinfonie der Stadt" für die Postproduktion vor. Die "Lütten" vom 7. Jahrgang nehmen die "Puzzle-Arbeit" ihrer KlangDokus eine Woche später wieder auf.

Der WorkShop hat erstmals die von Apple gestellten 5 vollständigen Computer-Arbeitsplätze mit dem Abelton-Programm für die Soundbearbeitung präsentiert. Im Einzelnen ging es um • die Vorstellung und Verteilung der Arbeitsplätze • die Einführung in die Anwendung des Programmes Ableton • Beispiele aus den Exkursionen mit diversen Test-Anwendungen • die Weiterentwicklung des Klangpfad-Konzepts • die Festlegung von Gestaltungsmerkmale • erste Einzelarbeiten an den Rechnern und Präsentation erster Arbeitsergebnisse. Während der öffentlichen Abschlußveranstaltung am 23. Juni in der KKS wird die gemeinsam erstellte CD und Dokumentation vorgestellt und wir wissen endlich, wie Itzehoe klingt und klingen kann.

 

Eine eigene Radiosendung

Eine spannende Erfahrung für die großen KlangKünstler ist es gewesen, die eigenen Materialien, die bereits für den Tonträger bearbeitet wurden, nun noch weiter zu verarbeiten für eine eigene Radiosendung beim Offenen Kanal Westküste. Wurde zuerst ein StoryBoard zur „Sinfonie der Stadt“ für die CD erarbeitet - quasi die Vorlage und der Hörpfad für den SoundTrack der Stadt - so folgte die Sekunden-genaue Zusammensetzung der einzelnen Takes aus dem Soundpool der verschiedenen Klangprodukte aus der Exkursionsphase des Projekts. Herausgekommen ist eine professionell erstellte CD in handelsüblicher Spiellänge - mit eigenem Masterring und Herstellung in einem Presswerk. Nun also ein weiteres Format: die Radiosendung. Intensiv wurden ganz professionell auf einer Redaktionssitzung die Beiträge für eine eigene Radiosendung festgelegt und danach im Studio beim Offenen Kanal in Heide selbst produziert. In einem Live-Interview mit OK-Moderator Ben Heuer bekamen die Klangkünstler zudem die Gelegenheit, mit einem richtigen Radioprofi zu arbeiten. Auch in dieser Arbeitsphase zeigte sich einmal mehr, wie sicher die Projektteilnehmer in der Lage waren, ihre Ansprüche zu Themenwahl und Themenausgestaltung, zu Öffentlichkeit und Information gestalterisch vorzutragen. Hier sind nach fast sechs Monaten nun echte Kenner ihrer Stadt am Werke - kein noch so entlegener Winkel zwischen Alsen und Holsteincenter, zwischen Friedhof und Spielplatz, zwischen Bahnhof und Hotel Mercure blieben unentdeckt. Am Ende ist eine bemerkenswerte Sendung „eingefahren“ worden, deren Produktion am Mikrofon und mit der Technik im Studio wiederum neu war und noch zudem einen ganz besonderen Reiz ausübte. Die Produktion von Radiosendungen und Tonträgern lässt sich künftig in den Unterricht aller Fächer integrieren und leistet einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler - Kompetenzen, die bei Interesse eingebracht und noch vertieft werden können in aktive Radioarbeit des künftigen Stadtsenders von Itzehoe im KulturBahnhof Viktoria. Für die „StörFrequenz Itzehoe“ unter dem Dach des Offenen Kanals Westküste stehen hier professionelle Betreuung und Technik zur Verfügung.

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